Installation eines Wärmespeichers im Heizkraftwerk Würzburg
Das Beispiel Würzburg: Mehr Effizienz im Bestand
Das Heizkraftwerk im innerstädtischen Würzburg um einen Wärmespeicher zu erweitern war ursprünglich gar nicht vorgesehen. Mit Blick auf den Ballungsraum, die anliegende Architektur der Altstadt und die klimatischen und geothermischen Besonderheiten der Region prüfte man zuerst Alternativen wie beispielsweise Solarthermie oder Blockheizkraftwerke, entschied sich aber dann letztlich doch für Wärmespeicher.
„Für uns ist der Zeithorizont entscheidend. Wenn wir einen Kraftwerksstandort modernisieren, muss die Investition für die nächsten 15 bis 20 Jahre den Anforderungen an die effiziente Versorgung gerecht werden. Da ist Flexibilität im Betrieb gefordert. Mit Blick auf die Dynamik des Marktes, den sinkenden Bedarf an Wärme und nicht zuletzt auch das zunehmende Interesse der Bevölkerung am Klimaschutz macht im technologischen Bestand eigentlich nur der Wärmespeicher Sinn. Zumal es in einer gewachsenen Infrastruktur auch keine Alternativen gibt“ so Armin Lewetz, Geschäftsführer der Heizkraftwerk Würzburg GmbH.
Experten am Werk
Gerade weil der Wärmespeicher als Ergänzung in das bestehende Gebäude des Kraftwerkes gebaut werden musste, war die besondere Expertise von Kremsmüller gefordert. Damit der Speicher den Bestand nicht überproportional überragt, wurde das Fundament im Gebäude um drei Meter abgesenkt. Der Speicher selbst hat 9,4 Meter Durchmesser, 45 Meter Höhe, 430 Tonnen Gewicht und puffert eine Wärmemenge von 175.000 kWh. Mit dem Projekt wird somit nicht nur das Stadtbild, sondern auch die Ökobilanz der Fernwärmeproduktion nachhaltig verändert – 90% des Fernwärmenetzes der Stadt Würzburg werden derzeit vom Heizkraftwerk versorgt. Mit der Erweiterung werden die CO2-Emissionen des Heizkraftwerkes deutlich reduziert und der Nutzungsgrad um 5 % gesteigert. Der Speicher ermöglicht, dass die Produktion von Fernwärme unabhängig vom Wärmebedarf erfolgen kann. Die Entkopplung hilft unter anderem auch dabei, Energie zur Erzeugung von Wärme zu sparen. Damit ist das Heizkraftwerk Würzburg zukünftig wesentlich effizienter und wirtschaftlicher, da es flexibel auf den städtischen Bedarf eingehen kann.
Lösung für die Zukunft vor Ort
„Mit dem Speicher setzen wir auf eine Lösung, die den aktuellen Anforderungen der Energiewirtschaft gerecht wird und dabei vor Ort zukunftsfähig bleibt – weil sie unabhängig von der Energieerzeugung und der Ausbaustrategie von Bund und Ländern effizient laufen kann“ so Lewetz. „Dass man für die Umsetzung eines solchen Projektes mit Kremsmüller auf einen Partner setzen kann, der die lokalen Herausforderungen nicht nur im Anlagenbau, sondern auch in der Energiewirtschaft besser als andere versteht, ist definitiv von Vorteil. Besonders für lokale Energieerzeuger, die als wichtige Triebfeder in der Energiewender von der Umsetzungsexpertise im Anlagen- und Behälterbau profitieren können“.
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