Fernheizkraftwerk Würzburg Wärmespeicher Industriemontage
Ein Schuss des neuen Würzburger Wärmespeichers wird eingehoben.

Installation eines Wärmespeichers im Heizkraftwerk Würzburg

Eine Investition in lokalen Klimaschutz und regionale Zukunftsfähigkeit
Energieversorgung umzudenken ist nicht nur eine politische und gesellschaftliche Herausforderung – es ist vor allem auch eine wirtschaftliche. Gerade regionale Energieversorger und Stadtwerke müssen sich mit der Frage auseinandersetzen, wie sie auf lokaler Ebene erneuerbare Energien für Strom und Wärme in ihre Netze integrieren können. Die vorhandenen Kraftwerkskapazitäten sind oftmals nicht für das ausgelegt, was Bund und Länder für die Zukunft fordern. Die langfristige Investition in neue Technologien ist gegenwärtig noch zu riskant, da nicht klar ist, welche Art der Energieerzeugung sich in den nächsten Jahren durchsetzen wird.  Mit der beschleunigten Energiewende, den steigenden Energiepreisen und nicht zuletzt dem Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) wächst für viele Versorger jedoch der Handlungsdruck, jetzt in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Kraftwerke zu investieren. Wärmespeicher sind für Kraftwerke eine effiziente Möglichkeit, Energie nachhaltiger nutzen zu können, ohne dabei kostspielig in Planung, Bau und Betrieb ganz neuer oder dezentraler Infrastrukturen investieren zu müssen. Wie effektiv sich ein Wärmespeicher auf die Zukunftsfähigkeit lokaler Energieversorgung auswirken kann, zeigt das Beispiel der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV), in deren Auftrag wir ein Vorzeigeprojekt für die lokale Strategie hin zur „grünen Wende“ umsetzen durften.
Ein Teilsegment des neuen Wärmespeichers von Kremsmüller wird in das Heizkraftwerk Würzburg eingehoben

Das Beispiel Würzburg: Mehr Effizienz im Bestand

Das Heizkraftwerk im innerstädtischen Würzburg um einen Wärmespeicher zu erweitern war ursprünglich gar nicht vorgesehen. Mit Blick auf den Ballungsraum, die anliegende Architektur der Altstadt und die klimatischen und geothermischen Besonderheiten der Region prüfte man zuerst Alternativen wie beispielsweise Solarthermie oder Blockheizkraftwerke, entschied sich aber dann letztlich doch für Wärmespeicher.

„Für uns ist der Zeithorizont entscheidend. Wenn wir einen Kraftwerksstandort modernisieren, muss die Investition für die nächsten 15 bis 20 Jahre den Anforderungen an die effiziente Versorgung gerecht werden. Da ist Flexibilität im Betrieb gefordert. Mit Blick auf die Dynamik des Marktes, den sinkenden Bedarf an Wärme und nicht zuletzt auch das zunehmende Interesse der Bevölkerung am Klimaschutz macht im technologischen Bestand eigentlich nur der Wärmespeicher Sinn. Zumal es in einer gewachsenen Infrastruktur auch keine Alternativen gibt“ so Armin Lewetz, Geschäftsführer der Heizkraftwerk Würzburg GmbH.

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Wärmespeicher Würzburg

Experten am Werk

Gerade weil der Wärmespeicher als Ergänzung in das bestehende Gebäude des Kraftwerkes gebaut werden musste, war die besondere Expertise von Kremsmüller gefordert. Damit der Speicher den Bestand nicht überproportional überragt, wurde das Fundament im Gebäude um drei Meter abgesenkt. Der Speicher selbst hat 9,4 Meter Durchmesser, 45 Meter Höhe, 430 Tonnen Gewicht und puffert eine Wärmemenge von 175.000 kWh. Mit dem Projekt wird somit nicht nur das Stadtbild, sondern auch die Ökobilanz der Fernwärmeproduktion nachhaltig verändert – 90% des Fernwärmenetzes der Stadt Würzburg werden derzeit vom Heizkraftwerk versorgt. Mit der Erweiterung werden die CO2-Emissionen des Heizkraftwerkes deutlich reduziert und der Nutzungsgrad um 5 % gesteigert. Der Speicher ermöglicht, dass die Produktion von Fernwärme unabhängig vom Wärmebedarf erfolgen kann. Die Entkopplung hilft unter anderem auch dabei, Energie zur Erzeugung von Wärme zu sparen. Damit ist das Heizkraftwerk Würzburg zukünftig wesentlich effizienter und wirtschaftlicher, da es flexibel auf den städtischen Bedarf eingehen kann.

Lösung für die Zukunft vor Ort

„Mit dem Speicher setzen wir auf eine Lösung, die den aktuellen Anforderungen der Energiewirtschaft gerecht wird und dabei vor Ort zukunftsfähig bleibt – weil sie unabhängig von der Energieerzeugung und der Ausbaustrategie von Bund und Ländern effizient laufen kann“ so Lewetz. „Dass man für die Umsetzung eines solchen Projektes mit Kremsmüller auf einen Partner setzen kann, der die lokalen Herausforderungen nicht nur im Anlagenbau, sondern auch in der Energiewirtschaft besser als andere versteht, ist definitiv von Vorteil. Besonders für lokale Energieerzeuger, die als wichtige Triebfeder in der Energiewender von der  Umsetzungsexpertise im Anlagen- und Behälterbau profitieren können“. 

Mehr zum Thema erfahren Sie im Fachbereich Apparatebau und Behälterbau.

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